Briefe aus Ägypten Äthiopien und...
Karl R Lepsius
Der deutsche Ägyptologe Richard Lepsius unternahm im Auftrag des preußischen Königs Wilhelm IV. in den Jahren 1842 bis 1845 eine Forschungsreise nach Ägypten, um die Altertümer dieses Landes zu untersuchen und zu erfassen. Ihn begleiteten die Brüder Ernst und Max Weidenbach als Zeichner, der Letztere von Lepsius eigens im Kopieren hieroglyphischer Inschriften ausgebildet, Joseph Bonomi und der Architekt Georg Gustav Erbkam. Erbkam fertigte architektonische und topographische Aufnahmen an und die Maler Friedrich Otto Georgi und Johann Jakob Frey schufen wunderschöne Ansichten der besuchten Tempel, Klöster und Orte.
Der Ertrag an wissenschaftlichen Aufzeichnungen, epigraphischen Kopien, Papierabdrücken, Planzeichnungen und Landschaftsbildern war enorm. Diese Expedition führte Lepsius über die Pyramidenfelder und Memphis das Niltal hinauf nach Luxor, zu den Königsstädten des meroitischen Reiches im heutigen Sudan, wenig nördlich von Khartum und weiter den Weißen und Blauen Nil entlang, bis tief in den Zentralsudan. Auf dem Rückweg wurde das Niltal erneut durchmessen, mit einem Abstecher an das Rote Meer und auf den Sinai zum Katharinenkloster. Im Herbst 1845 trat Lepsius über Syrien und Konstantinopel die Heimreise an.
Die hier erstmals als E-Book neu herausgegebenen Briefe Lepsius’ an verschiedene Empfänger, wie z.B. König Wilhelm IV. ,Alexander von Humboldt, Christian Karl Josias von Bunsen oder seinen Vater, enthalten aber nicht nur Berichte über die untersuchten Stätten, sondern auch vielerlei Informationen über das Leben der Ägypter zu dieser Zeit, über die politischen Zustände der Zeit und die Arbeit als Altertumsforscher. So berichtet er bspw. über eine Überfall von Beduinen auf das Lager der Expedition, eine abenteuerliche Nilflussfahrt, über die Suche nach Wasser im Gebirge der Sinaihalbinsel und Aufstände in Nubien und dem Libanon gegen die damaligen osmanischen Herrscher.
Außerdem versuchte Lepsius den Weg Moses ins Heilige Land nachzuvollziehen. Lepsius glaubte, die biblische Stätte der Gesetzesverkündigung am Berg Serbal gefunden zu haben. Diese Theorie erläutert er ausführlich in einem seiner Briefe und in den Anmerkungen zu diesem Brief. Weiter skizzierte er in einem Brief seine Vorstellungen über die Ausstattung der Ägyptischen Abteilung des Neuen Museums in Berlin, indem die architektonische Behandlung der Räume an das Alte Ägypten angelehnt werden sollte. Genau wie es sich Lepsius es vorstellte wurden die entsprechenden Räume dann auch gestaltet.
Dieses E-Book wurde durch zahlreiche Abbildungen aus dem Tafelwerk „Denkmäler aus Ägypten und Äthiopien“, dass die Ergebnisse dieser Expedition grafisch festhielt, ergänzt und gibt somit ein deutlicheres Bild von den Altertümern, wie sie Lepsius damals vorfand.
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