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Techniken der Täuschung - Eine Kultur- und Mediengeschichte der Bühnenzauberkunst im späten 19 Jahrhundert - cover

Techniken der Täuschung - Eine Kultur- und Mediengeschichte der Bühnenzauberkunst im späten 19 Jahrhundert

Katharina Rein

Casa editrice: Büchner-Verlag

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Sinossi

Katharina Reins preisgekrönte kulturwissenschaftliche Dissertation widmet sich der Bühnenzauberkunst in ihrem "Goldenen Zeitalter" (ca. 1860–1900), das von wissenschaftlicher und technischer Innovation ebenso geprägt war wie von einer florierenden Medienkultur, den Umbrüchen der Industrialisierung oder den Erfahrungen von Globalisierung und Kolonialismus. Moderne Bühnenzauberei beansprucht keine übernatürliche Wirkung, vielmehr präsentiert sie technisch erzeugte Illusionen, deren Funktionsweisen sie allerdings verbirgt. Sie stellt damit eine spezifische Form des Mediengebrauchs dar, die mediale Effekte exzessiv ausstellt, während sie das dahinterstehende technische Geschehen zum Verschwinden bringt. Die Analyse von vier paradigmatischen Großillusionen ("Pepper's Ghost", "Vanishing-Lady"-, Levitations- und Telepathie-Illusion) eröffnet nicht nur schlaglichtartige Einblicke in die bislang weitgehend ungeschriebene Zaubergeschichte des späten 19. Jahrhunderts. Sie geben zugleich die Sicht frei auf einschneidende kulturelle Veränderungen und Innovationen, die in diese moderne, hoch technisierte Form von Magie Eingang fanden.
Disponibile da: 27/05/2020.
Lunghezza di stampa: 334 pagine.

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         „Es begann damit, dass ich ein Bild der amerikanischen Fahne malte. Durch die Verwendung dieses Designs sparte ich mir Arbeit, ich musste nichts Eigenes entwerfen. Also nahm ich mir weitere ähnliche Dinge vor, etwa Schießscheiben, bestehende Dinge, die wir alle kennen. Dies gab mir den Raum, auf anderen Ebenen zu arbeiten. Zum Beispiel war für mich die Malerei immer eine Fläche; beim Malen in einer einzigen Farbe wurde dies besonders deutlich. Ich gelangte auch zu der Meinung, dass ein Bild von seinem Betrachter keinen speziellen Fokus verlangen sollte, anders als etwa ein Gang zur Kirche. Ein Bild sollte man anschauen wie einen Heizkörper“.
        Im Gegensatz zu den Statements der meisten anderen Künstler im New York der 1950er Jahre waren Johns’ Bemerkungen stets frei von modischen Begriffen wie Angst und Zweifel. Er schien seine Sujets bewusst und gezielt im Rahmen einer visuellen und intellektuellen Aktivität auszuwählen, losgelöst von persönlichen Gefühlen und idealistischen Vorurteilen oder Erwartungen. Jüngere Künstler empfanden seine Werke nicht so sehr als kalt und gefühllos, sondern eher als ehrlich und klarsichtig, besonders im Vergleich zu den übersteigerten Ausdrucksformen des abstrakten Expressionismus. 
         Durch seine Darstellung von allgemein bekannten Gegenständen schien Johns die damals vorherrschende abstrakte Malerei von sich zu weisen. Gleichzeitig besitzen seine Motive, die Flaggen, Zahlen, Zielscheiben, jedoch ein entscheidendes Merkmal der klassischen Abstraktion, nämlich eine Flächigkeit, die sie sozusagen mit der Bildebene eins werden lässt. 
        Die Autorin zeigt, wie es Jasper Johns mit seinem Werk gelingt, die Polarität zwischen Abstraktion und Repräsentation, die über Jahrzehnte die Debatte um die moderne Kunst beherrscht hatte, aufzuheben. Mit einem Mal war es nun möglich, die Beziehung der Kunst zur Welt in einem ganz neuen Licht zu sehen. Sie befasst sich auch mit der Frage, wie es kommt, dass Johns im Alter von nur 27 Jahren mit seiner ersten Ausstellung in der Leo Castelli Galerie mit einem Schlag zu einem der bekanntesten Künstler der zeitgenössischen Kunstszene wurde und diese Stellung bis heute beibehalten hat.
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