a tempo - Das Lebensmagazin - Oktober 2020
Jean-Claude Lin
Editorial: a tempo. Das Lebensmagazin
Sinopsis
Liebe Leserin, lieber Leser, Ganz unvermittelt auf der anderen Seite des Mikrophones zu sitzen und nicht die Fragende, sondern die Gefragte – oder vielmehr Befragte – zu sein, war ein besonderes Erlebnis in den letzten Tagen. Zwei neugierige und interessierte junge Menschen vom Radiosender "Junger Kulturkanal" wollten über die Arbeit einer Lektorin sprechen, über den gewichtigen Begriff der "Weltliteratur" und über ein Phänomen unserer Gegenwart: die Einsamkeit. Wir hätten Stunden über diese Themen plaudern können, aber die Zeit und vor allem die Sendezeit ist natürlich begrenzt. Nachdem das Mikro abgekabelt war und wir "off the record" sprachen, war ich glücklich und bewegt, als die beiden sagten: "Man merkt total, dass Sie ne Überzeugungstäterin sind und Ihren Beruf und die Literatur echt lieben." Ja! Daran besteht nicht der Hauch eines Zweifels. Nochmals ja, mit Sprache und Worten, mit Ideen und den dazugehörigen Menschen Bücher und Magazine zu verwirklichen, ist großartig. Manchmal trifft es einen dann auch mitten ins Herz, wenn man dabei Menschen begegnet, die aus tiefer Überzeugung und nimmermüder Leidenschaft Ideen Wirklichkeit werden lassen, deren Name schon vielversprechend klingen. In der aktuellen Ausgabe ist der FreuRaum in Eisenstadt ein gutes Beispiel dafür, aber auch die große Hingabe und Nachdenklichkeit, mit der die junge niederländische Autorin Bregje Hofstede vor der Geburt ihres ersten Kindes über sich und das Schreiben reflektiert, Mario Betti sich an die besonderen Momente im Lesen erinnert oder Wolfgang Held zusammen mit Daniel Seex den Erfinder des Kugelschreibers zum Leben erwecken. Möge von den Freudefunken, den wir hier in der Redaktion immer wieder erleben, etwas auf Sie beim Lesen unserer Oktober-Ausgabe überspringen … Herzlich, Maria A. Kafitz