Don Candeloro und sein Theater
Giovanni Verga
Don Candeloro war wirklich ein Künstler in seiner Art. Sein Vater war Marionettentheaterbesitzer, sein Großvater auch, und er war ebenfalls ein geborener Marionettenmann. Die Puppen waren sein Brot, seine Liebe, sein Ruhm, sein Leben, sein Alles. Alle diese Eigenschaften trugen dazu bei, dass sich die Tochter eines Gastwirtes, dessen Schenke neben seiner Bühne war, in ihn verliebte. Das Mädchen war ziemlich hässlich, aber sie hatte eine schöne, volle Stimme und sie musste sich auch ein hübsches Stückchen Geld erspart haben.Giovanni Verga, geb. 2.9.1840 in Catania, gestorben 27.1.1922 in Catania, war einer der bedeuteten Schriftsteller Italiens und Hauptvertreter der italienischen Literaturströmung des „Verismus“. Er wurde in eine wohlhabende Familie mit einer teilweise aristokratischen Vergangenheit geboren. Unter dem Einfluss eines nahen Verwandten schreibt er historisch-romantische Romane. Bekannt und bedeutend wird Verga allerdings erst in seiner letzten Schaffensphase, in der er das bäuerliche Sizilien in den Blickpunkt seiner Arbeiten stellt: seine beiden Erzählbände „Vita dei campi“ (1880), „Novelle rusticane“ (1883), Seine „Cavalleria rusticana“ war der Grundstoff der gleichnamigen Oper von Pietro Mascagni. In dieser Zeit sind es insbesondere „I vinti“ (dt.: die Besiegten), die das Werk Vergas prägen. Verga lenkt seinen Blick somit auf reale, vorhandene, soziale Umstände und wurde damit der Begründer des italienischen Neorealismus, der nach dem 2.Weltkrieg vor allem im Filmschaffen enormen Einfluss gewann.
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