Meine Mami lebt nicht mehr - Sophienlust Extra 153 – Familienroman
Gert Rothberg
Publisher: Kelter Media
Summary
In diesen warmherzigen Romanen der beliebten, erfolgreichen Sophienlust-Serie ist Denise überall im Einsatz. Denise hat inzwischen aus Sophienlust einen fast paradiesischen Ort der Idylle geformt, aber immer wieder wird diese Heimat schenkende Einrichtung auf eine Zerreißprobe gestellt. Doch auf Denise ist Verlass. In der Reihe Sophienlust Extra werden die schönsten Romane dieser wundervollen Erfolgsserie veröffentlicht. Warmherzig, zu Tränen rührend erzählt von der großen Schriftstellerin Patricia Vandenberg. Die Leute aus der Umgebung von Wildmoos und Bachenau hatten sich zwar daran gewöhnt, den alten Janosch ausreiten zu sehen, aber noch immer blieben sie stehen, um ihm nachzublicken. Besonders den Kindern hatte er es angetan, weil er immer die Tracht des ungarischen Pferdehirten trug, die weiße Leinenhose, die hohen schwarzen Schaftstiefel, das hochgeschlossene weiße Leinenhemd mit der schwarzen Weste und den niedrigen schwarzen Filzhut. Wenn das Wetter nicht gar zu heiß war, hatte Janosch auch noch den weißgrundigen, buntbestickten Filzmantel umhängen. Der Siebzigjährige wusste, dass er mit diesem fremdländischen Aussehen die Herzen der Kinder gewann. Das war ihm sehr wichtig. Kinder, Pferde und auch andere Tiere waren das Glück seiner alten Tage. Seitdem er im Tierheim Waldi und Co. arbeitete, genoss er dieses Glück. Er war der stets hilfsbereite Freund der Kinder von Sophienlust geworden. Ihnen erzählte er am Lagerfeuer seine abenteuerlichen Geschichten aus der Puszta. Niemand hätte es gewagt, deren Wahrheitsgehalt anzuzweifeln, denn bei dem alten Mann verwischten sich Fantasie und Wirklichkeit so stark, dass er meistens selbst glaubte, alles, was die Kinder in so große Spannung versetzte, dass sie ihn am liebsten jeden Tag besucht hätten, irgendwann einmal selbst erlebt zu haben. Andrea von Lehn hätte sich keinen besseren Tierpfleger als den alten Janosch wünschen können. Dass sie ihm erlaubt hatte, das ausgediente Turnierpferd Fortuna mitzubringen, dankte er ihr jeden Tag. Dieses eine Pferd war für ihn nun der Ersatz für viele Pferde, und er freute sich, dass es die Kinder von Sophienlust so geduldig durch das Freigehege trug. Damit Fortuna mehr Auslauf hatte, musste Janosch sich immer wieder auf den Rücken der alten Stute schwingen. Sie passten gut zusammen, der alte bärtige Mann und das schon müde gewordene Pferd. Die Zeit, über Gräben und Hecken zu springen, waren für sie allerdings vorbei. Sie hielten mehr von einem gemächlichen Ritt. Auch an diesem Tag waren die beiden unterwegs. Diesmal hatten sie das Tierheim weit hinter sich gelassen.