Der Betrug
Rainer Popp
Die Handlung dieses Romans, ein Abbild sich selbst befriedigender Leidenschaft und schmerzhafter Eifersucht, ist ziemlich frei erfunden. Deutlichkeiten mit lebenden Personen, die selbst wissen, welche Rollen sie spielten, sind mit gewissem Vorsatz beabsichtigt und in der Freiheit des Autors gestaltet worden.
Diese dramatische, in schockierend-faszinierender sexueller Offenheit nacherzählte Geschichte über fortgesetzten doppelten Ehebruch, über Liebe, Demütigungen, Unterwerfung und Dominanz, über Macht, Magie, Gier, über Abhängigkeiten, Verlustängste, über Haß, Zerstörung und über den plötzlichen Zusammenbruch eines milliardenschweren Industrie-Imperiums hat sich genauso ereignet - aus einseitiger, dichterisch engmaschiger Sicht.
Die beschriebenen Menschen, zwei Frauen und zwei Männer, deren Namen zur Verschleierung ihrer Identität geändert wurden und die sich, aus Schutz vor öffentlicher Wiedererkennung, an veränderten Schauplätzen aufhalten, sind unter uns.
Ihre Biographien hatten sich zufällig berührt, hatten sich gegenseitig in Mitleidenschaft gezogen und waren im Strudel von Gefühlen von ihren vorgezeichneten Wegen abgekommen - mit ungeahnten, unveränderbaren Konsequenzen, die ein Leben lang andauern werden.
Die Zündschnüre ihrer Emotionen, die sie miteinander verbanden zu einem Gemisch aus Leibeigenschaft und Sehnsüchten, aus Verzweiflung und Wut, aus Erschütterung und Leiden, sind noch nicht endgültig zerschnitten.
Erinnerungen an die Vergangenheit sind nicht ausgelöscht und Hoffnungen auf die Zukunft, die im Sterben liegen, nicht tief genug begraben. Noch ist kein Gras gewachsen über die vier verwundeten und enttäuschten Seelen.
Dieses Buch, in fesselnder Erzählkunst und in konzentrierter, fließender Handlungsdynamik geschrieben, ist handgreiflich und sinnlich zugleich, ist provokant und wahrhaftig, ist ein Exempel von zärtlicher Nähe und unüberbrückbarer Fremdheit, ist die kunstvolle Darstellung der alltäglich erlittenen Wirklichkeit von männlichem und weiblichem Begehren, das sich einander zuneigt, oder sich wieder abwendet.
Dieses Werk, das betroffen macht, das ergreift und keine Atempause gewährt, das den Leser anspringt wie eine Meereswelle, das ihn berührt, ist die Beschreibung von Lust und das Etikett von Emotionen, ist ein Geständnis von Verstrickung und die Bilanz eines Zeitabschnitts, der für die einen den vorübergehenden Himmel bedeutete, für die anderen tränenreiche Ritte durch die permanente Hölle.
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