Zu den Sachen selbst: Wissenschaftliche Arbeitsmaterialien für phänomenologische Erkenntnisprozesse
Cornelia Muth
Publisher: ibidem
Summary
Der vorliegende Band nimmt in der Reihe Body-Feeling und Body-Bildung eine Ausnahmestellung ein: Es handelt sich um eine Kompilation exzellenter Papers, die am Fachbereich Sozialwesen der Fachhochschule Bielefeld entstanden sind. Sie sollen als Arbeitsmaterialien dienen und anschaulich zeigen, welche herausragenden, im Sinne auch der Phänomenologie schöpferischen Forschungsarbeiten im Fachbereich stattfinden, und zugleich eine Inspiration für weitere phänomenologische Arbeiten sein. Leitbild war dabei immer Husserls Satz: Zu den Sachen selbst jenseits des Wortes! Wobei sich die Frage stellte, wie das in der Wissenschaft möglich sein soll, wenn doch der Buchstabe eines ihrer Werkzeuge ist. Dabei hilft Gregory Batesons Einsicht, dass die Karte nicht das Territorium ist, anders geschrieben: Worte in der Wissenschaft über das Leben sind nicht das Leben selbst. Radikaler formuliert noch der Phänomenologe Emmanuel Levinas, der wiederum behauptet, erst komme das Leben und dann die Erkenntnis. Im Zentrum des methodologischen Vorgehens der Phänomenologie liegt die transzendentale Reduktion bzw. die eidetische Reduktion. Was steckt hinter diesen Begriffen? Sie beschreiben den Vorgang der Wahrnehmung von Vorurteilen und deren Einklammerung beim wissenschaftlichen Erkennen. Das Ziel liegt in der Transformation der Autorin oder des Autors selbst. Es handelt sich also um einen Erkenntnisprozess, dessen Weg wiederum über die bewusste Analyse der Wahrnehmung von Phänomenen führt. Dabei geht es um das Ich der jeweiligen Autorin bzw. des jeweiligen Autors und um das individuelle Bewusstsein. Zu den Beiträgen: Charlotte Jäckel analysiert Ansätze aus Buddhismus und Gestalttherapie zu Achtsamkeit, Elisa Langsenkamp fragt nach dem Kern Sozialer Arbeit, Sarina Hettich beschäftigt sich mit dem Phänomen der Resonanz und Annika Hennig geht der Frage zu Scham in pädagogischen Prozessen nach.